Baltenauslieferung

Baltische und deutsche Soldaten im Lager Eksjö

Die als Baltenauslieferung (schwedisch Baltutlämningen)[1][2] oder auch Deutschenauslieferung (schwedisch Tyskutlämningen)[3] bezeichnete Auslieferung internierter Angehöriger der Wehrmacht durch Schweden ereignete sich von November 1945 bis Januar 1946 nach Ende des Zweiten Weltkriegs. In Schweden befanden sich etwa 3.000 internierte Angehörige der deutschen Streitkräfte, von denen durch Schweden etwa 2.520 an die Sowjetunion und 50 an Polen ausgeliefert wurden. Etwa 310 Mann wurden an die britischen Besatzungsbehörden in Deutschland übergeben. 80 Mann entzogen sich der Auslieferung durch Selbstverstümmelung und wurden nach weiterer Internierung an zivile Behörden übergeben,[4] einige wenige flüchteten.[5]

  1. Sten Körner: Die Baltikumsflüchtlinge und die Baltenauslieferung der schwedischen Regierung. In: Robert Bohn (Hrsg.): „Kriegsende im Norden“ Steiner, Stuttgart 1995, S. 85–94.
  2. Thomas Magnusson: Schweden, Finnland und die baltischen Staaten. In: Robert Bohn (Hrsg.): „Neutralität und totalitäre Aggression“. Steiner, Stuttgart 1991, S. 219.
  3. Curt Ekholm: Balt- och Tyskutlämningen 1945-46: Omständigheter kring interneringen i läger i Sverige och utlämningen till Sovietunionen av f. d. tyska krigsdeltagare, Band 2. Uppsala 1984.
  4. Peter Fritz: „Ort der Gefangennahme: Schweden“ – Zur Auslieferung von Angehörigen der Deutschen Wehrmacht aus Schweden an die Sowjetunion 1945/1946. In: „Schwedische Perspektiven: Schriften des Zentrums für Deutschlandstudien“, Vol. 4, S. 147. ISSN 1651-8209.
  5. Peter Fritz: „Ort der Gefangennahme: Schweden“. In: „Schwedische Perspektiven: Schriften des Zentrums für Deutschlandstudien“, Vol. 4, S. 161.

Developed by StudentB